Die letzten zehn Jahre waren überaus anstrengend, aber auch sehr lehrreich. Die zahlreichen Gespräche und Diskussionen über unser Geld- und Wirtschaftssystem, die ich mit vielen verschiedenen Menschen geführt habe waren teils deprimierend, teils überaus produktiv für die eigene Weiterbildung, aber haben grundsätzlich viel Kraft und Energie gekostet. In den unzähligen Unterhaltungen über unsere Geld- und Wirtschaftsordnung haben sich für mich verschiedene Gruppen von Menschen heraus kristallisiert. Obwohl ich Menschen äußerst ungern in Schubladen stecke, möchte ich in diesem Artikel eine Einordnung verschiedener Denkcharaktere vornehmen. Wichtig ist mir dabei, dass meine Analyse wertfrei betrachtet wird, denn für jeden Typ ergeben sich sowohl Vor-, als auch teils gravierende Nachteile.
Realitäts-Atheisten
Da gibt es als Erstes das große Kollektiv der Menschen, die ich „Realitäts-Atheisten“ nennen möchte. Ich schätze den Anteil dieser Gruppe in unserer Gesellschaft auf mehr als 50 Prozent ein. (Tendenz abnehmend.)
Diese Menschen haben einen tiefen Glauben und ein kaum zu erschütterndes Vertrauen in die bestehende Geld- und Wirtschaftsordnung, wobei eine teilweise völlige Unwissenheit über die Funktionsweise dieses Systems vorliegt. Es ist eigentlich unvorstellbar, dass es heutzutage immer noch Menschen gibt, die überzeugt sind, dass der Euro und alle anderen Weltwährungen durch Gold gedeckt sind. Konfrontiert man Realitäts-Atheisten zum Beispiel mit der Tatsache, dass das amerikanische Federal Reserve System ein privates Kartell amerikanischer Geschäftsbanken ist, bekommt man meistens den Vorwurf zu hören, man sei ein Spinner oder Verschwörungstheoretiker. Das Aufzeigen der Defizite des bestehenden Systems und die unausweichlichen negativen Folgen eines Zinseszinssystems für Wirtschaft und Gesellschaft werden fast immer mit den Worten kommentiert, man sei zu pessimistisch und ein Schwarzseher. Im Übrigen halten Realitäts-Atheisten das bestehende System aus einem einfachen Grund für hervorragend und nicht ersetzbar: sie kennen kein besseres und können sich ein solches auch nicht vorstellen.
Im Prinzip macht es keinen großen Sinn, sich auf Diskussionen mit diesen Menschen einzulassen, da die Unterhaltung in der Regel für beide Seiten sehr unbefriedigend endet. Es ist in etwa so, als würde man mit jemandem über ein Fußballspiel reden wollen, obwohl dieser Mensch weder das Spiel gesehen hat, noch das Ergebnis kennt. Zudem liegen weitere Kenntnisse in Bezug auf Regelwerk und Spielziele (Tore schießen und verhindern) der Sportart Fußball nicht vor. Realitäts-Atheisten glauben nicht an die bestehende Wirklichkeit, sondern hauptsächlich an das, was Mainstream-Medien und Werbung (z. B. Energiesparlampen sparen Energie und sind umweltfreundlich / die Schweinegrippe ist sehr gefährlich) als Realität verbreiten. Ein Hinterfragen oder selbständiges Nachdenken über bestimmte Nachrichten und Meldungen findet nicht statt. Die Standardantwort dieser Menschen auf nachprüfbare Tatsachen lautet: „Das glaube ich aber nicht!“
Im Übrigen ist das Schubladendenken innerhalb dieser Gruppe sehr ausgeprägt. Man versucht seinen Gegenüber in einen bestimmten politischen Bereich einzuordnen, obwohl die Themengebiete Geld und Wirtschaft weitestgehend unpolitisch sind. Mich persönlich haben die Realitäts-Atheisten in den letzten Jahren in eine Schublade gesteckt, die sehr umfassend ist. Mein mir verpasster, ganz persönlicher Stempel hat den Aufdruck: „Kapitalistischer rechts-links Kommunist mit radikal-terroristischen Tendenzen und einem Hang zu naiv-unrealistischer Sozialromantik und Weltverbesserei.“ Verzeihen Sie mir, wenn diese Aufstellung nicht ganz vollständig ist, da ich an dieser Stelle auf Schimpfwörter verzichten möchte.
Der Vorteil der Realitäts-Atheisten ist, dass sie relativ angstfrei leben, da sie der Politik und den „Experten“ in höchstem Maße vertrauen. Des Weiteren sind sie niemals isoliert, denn bei Diskussionen finden sie schnell Verbündete, da sie zur größten Gruppe unserer Gesellschaft zählen. Sie fühlen sich in der Regel sehr wissend und überaus wohl dabei.
Zukunftsagnostiker
Als nächstes haben wir eine Gruppe, die ich „Zukunftsagnostiker“ getauft habe. Ihren Anteil in der Bevölkerung schätze ich auf fünf bis zehn Prozent.
Sie zeichnen sich zum Ersten durch geduldiges Zuhören aus und vermeiden es, Zwischenfragen zu stellen oder Streitgespräche aufkommen zu lassen. Dem Gesagten geben sie in der Regel ohne Widerspruch Recht. Allerdings geben diese Menschen sich schon bald als völlig beratungsresistent zu erkennen, weil sie für ihr wirtschaftliches Handeln Hinweise und Warnungen in Geldangelegenheiten als völlig irrelevant betrachten.
Als Beispiel möchte ich aus meinem Bekanntenkreis einen Handwerksmeister nennen, der sich nach Abschluss der Meisterschule vor gut einem Jahr selbstständig gemacht hat. Erfolgreiche Werbemaßnahmen und der Anfangselan haben dazu geführt, dass seine Auftragsbücher, - im Gegensatz zu vielen regionalen Konkurrenzbetrieben, die seit längerem Kurzarbeit angemeldet haben – gut gefüllt sind. Eine zweijährige Steuerrückstellung für Unternehmensgründer, ein Anfangsdarlehen in Höhe von € 60.000 für die Betriebsgründung und ein kleineres Privatdarlehen aus der Vergangenheit, das noch getilgt werden muss, halten ihn nicht davon ab, ab sofort den Lebensstandard drastisch zu erhöhen. Was kostet die Welt? Zwei neue Luxusautos müssen angeschafft werden: ein SUV und für die Frau ein Zweisitzer-Sportcabrio, geleast über vier Jahre. Die alte Mietwohnung ist auch nicht mehr angemessen, also wird ein € 275.000 teures, stark renovierungsbedürftiges Einfamilienhaus ohne Eigenkapital über 30 Jahre finanziert.
Meine Warnungen und auch die von Bankberatern verschiedener Kreditinstitute, die das Darlehen nicht genehmigt haben, sind für ihn kein Grund sein Handeln zu überdenken (u. a. auch der Artikel „Leute macht keine Schulden“ von Dirk Müller auf bild.de). Die Warnungen werden weder als gut gemeinter Ratschlag, noch als Zurechtweisung empfunden. Sie durchdringen das Gehirn des Zukunftsagnostikers von einem Ohr zum anderen, ohne von den Synapsen zur Informationsverarbeitung an andere Hirnregionen weitergeleitet zu werden.
Die Bewilligung des Darlehens einer Bank mit geringerer Risikoaversion, zeigt dem Zukunftsagnostiker, dass er sich jetzt zu Recht Haus„besitzer“ nennen darf. Er hat sein kurzfristiges Ziel erreicht und ist vollstens zufrieden und glücklich.
Zukunftsagnostiker gehen grundsätzlich davon aus, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist und es sich grundsätzlich nicht lohnt, über sie nachzudenken oder von einem möglicherweise negativen Zukunftsszenario auszugehen.
Der Vorteil der Zukunftsagnostiker besteht darin, dass sie sehr unbekümmert leben und in der Regel sehr ruhige, angenehme Zeitgenossen sind. Sie regen sich weder über Politiker oder anders lebende und denkende Menschen auf. Grundsätzlich sehen sie keinen Sinn darin, über die Zukunft betreffende Geld- und Wirtschaftsfragen nachzudenken. Sie leben in der Gegenwart und das in der Regel ihren Wünschen und Möglichkeiten entsprechend gut. Sie sind von der Überzeugung geprägt, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist und das persönliche Schicksal unbestimmt. Sie haben nichts gegen Rücklagen, die in der Zukunft dienlich sein können, stellen sie aber für gegenwärtige Konsumausgaben hinten an. Geht irgendetwas schief, nehmen sie auch die neue unangenehmere Situation als gegeben hin und versuchen das für sie momentan Beste heraus zu holen.
Zweifelnde Dualisten
Der dritten Gruppe möchte ich den Namen „Zweifelnde Dualisten“ geben. Meiner Schätzung nach liegt der Anteil dieser Gruppe in der Gesellschaft bei ca. 30 bis 40 Prozent (Tendenz zunehmend).
Meistens entstammen diese Menschen dem Lager der Realitäts-Atheisten. Die aktuelle Weltwirtschaftskrise hat ihr Leben und Denken nachhaltig verändert und regt sie an, sich ein wenig mehr mit Geld und Wirtschaft zu beschäftigen.
In der Regel sind diese Menschen von Grund auf sehr auf Sicherheit bedacht, weil sie mehr oder weniger sorgenvoll in die Zukunft blicken. Ihre Risikoaversion ist stark ausgeprägt, und sie meiden unsichere Geldanlagen wie der Teufel das Weihwasser. Vorsorge betreiben sie in der Regel mit einer „sicheren“ Kapitallebensversicherung oder isländischem Festgeld und Lehmann-Zertifikaten, die ihnen als 100%ig sichere Geldanlage verkauft wurden. Auch Aktien, die sie ihren Enkeln vererben möchten befinden sich in ihrem Depot, wobei Versorger und vor allem Autowerte eine große Rolle spielen. Sie sind heimlich ein wenig stolz darauf, Miteigentümer von VW oder BMW zu sein, würden das aber nie an die große Glocke hängen.
Ihre teils großen Verluste und die Nachrichten über eine ausgebrochene Weltwirtschaftskrise haben sie zutiefst schockiert, weil sie diese Katastrophe bis vor einem Jahr für absolut unmöglich hielten. Damals gehörten sie noch zur Fraktion der Realitäts-Atheisten.
Auch den guten Nachrichten in Funk und Presse trauen sie nicht mehr so recht über den Weg und hegen im Gegensatz zu früheren Zeiten ein sehr viel größeres Misstrauen gegenüber den Medien, - vor allem, weil sie von diesen nicht vor der Finanzkrise gewarnt wurden.
Sie beginnen, sich über andere Kanäle zu informieren. Es wird im Internet recherchiert und falls Sie auf eine Seite stoßen, die die Bevorratung von Lebensmitteln empfiehlt, sind Zweifelnde Dualisten durchaus bereit, in ihren Kellern diverse Erasco- und Jokischkonserven (diese Branche hat seit Ausbruch der Finanzkrise ein Umsatzplus von 15 Prozent) einzulagern und ein bisschen Gold und Silber in physischer Form zu kaufen. Natürlich sprechen Zweifelnde Dualisten im Bekanntenkreis nicht über ihre Sorgen. Sie haben Angst ausgelacht und verhöhnt zu werden. Gesellschaftliche Ausgrenzung empfinden diese Menschen als peinliche Schmach, die ihnen äußerst unangenehm ist.
Trotz ihres neuen Misstrauens und dem Gefühl, dass etwas gewaltig schief läuft in unserem Wirtschaftssystem, wird die Lebensversicherung, die im Jahre 2028 eine Auszahlung von € 130.000,00 verspricht nicht vorzeitig verkauft oder gekündigt. Diese Menschen haben immer noch die Hoffnung, dass doch alles gut geht, sind aber unsicher, zweifelnd und voller Sorge. Den Realitäts-Atheisten sind sie in Diskussionen hoffnungslos unterlegen, weil ihnen (im Gegensatz zu den Realitäts-Atheisten) völlig bewußt ist, dass sie nur über minimale Kenntnisse in Geld- und Wirtschaftsfragen verfügen.
Zweifelnde Dualisten sind Menschen, die sich in Finanzangelegenheiten gerne beraten lassen, ohne auf ein gesundes Misstrauen in Bezug auf die Beratung zu verzichten. Gemeinhin verlassen sie sich auf ihr Bauchgefühl, haben aber kein Interesse und auch nicht den Willen ihr Wissen konsequent zu erweitern und den Dingen auf den Grund zu gehen. Gut geht es ihnen in der Regel nicht dabei, denn durchgrübelte, schlaflose Nächte zählen bei dieser Gruppe zur Tages-(Nacht)ordnung. Der Vorteil der Zweifelnden Dualisten liegt in der Tatsache, dass sie für kommende schlechte Zeiten wenigstens die grundlegende Vorsorge getroffen haben. Sie werden im Fall der Fälle nicht alles verlieren, sich dann aber um so mehr ärgern, nicht weitreichendere Maßnahmen getroffen zu haben.
Radikale und Freie Radikale
Die letzte Gruppe, die ich Ihnen vorstellen möchte ist die Fraktion der „Radikalen“ und „Freien Radikalen“. Der Anteil dieser Menschen an der Gesamtbevölkerung dürfte äußerst gering sein und ich schätze ihn auf maximal 0,1 bis 0,5 Prozent.
Ihr Art zu Denken unterscheidet sich völlig vom Rest der Gesellschaft. Sie hinterfragen alles und untersuchen jede Entwicklung hinsichtlich ihrer Ursachen. Grundsätzlich wird zunächst einmal alles für möglich erachtet. Innerhalb dieser Denkprozesse gibt es keine Tabus oder gar Angst vor Entdeckungen, die nicht mit der allgemein gültigen Meinung (Mainstream) zusammen passen.
Ein Radikaler oder Freier Radikaler hat keine Hemmungen davor, zu seiner Meinung zu stehen und diese auch zu veröffentlichen. Er/Sie fürchtet sich nicht davor, mit seiner Sichtweise der Dinge isoliert zu sein.
Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Radikalen und Freien Radikalen. Finden Radikale etwas heraus und halten es für äußerst wahrscheinlich, dass ihre These stimmt, so wird diese für sie zur absoluten Wahrheit. Sie streiten sehr gerne und versuchen in Diskussionen, den Gegenüber von der Richtigkeit ihrer Aussagen zu überzeugen. Ihr Ziel ist es, Recht zu bekommen und Andere über deren falsches Denken aufzuklären. Das Weiterdenken hört bei Radikalen an einem bestimmten Punkt auf, und sie versteifen sich auf ihre gefasste Meinung.
Ein Freier Radikaler hingegen versucht aus Diskussionen, neues Wissen für seine persönliche Fortbildung zu ziehen. Er vergleicht sein Denken und seine bestehenden Theorien ständig mit der Wirklichkeit und dem Denken anderer. Im Gehirn eines Freien Radikalen wird laufend untersucht, ob Ereignisse die eigene bestehende Theorie stützen oder gegen sie sprechen.
Den Freien Radikalen ist dabei völlig bewußt, dass ihre Theorien nicht unbedingt stimmen müssen und sie versuchen ständig, die Ergebnisse zu verbessern und den Realitäten anzupassen. Sie rechnen und denken in Wahrscheinlichkeiten. Sie betrachten vergangene und gegenwärtige Ereignisse aus allen denkbaren Blickwinkeln und ziehen daraus ihre Schlüsse für die Zukunft. Sie schenken den Ursachen von Ereignissen besondere Beachtung und nicht nur dem Ereignis an sich. Sie suchen plausible Gründe für das Eintreten eines Geschehens und schließen daraus auf die Zukunft. Diese völlig andere Denkweise verhilft ihnen zu Einblicken in zukünftige Entwicklungen, die mit herkömmlichen Denkstrukturen nicht möglich sind.
Schätzen Freie Radikale die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens eines zukünftigen Ereignisses (beispielsweise den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems) als sehr hoch ein, ist ihr Handeln radikal. Man zieht sich sofort aus unsicheren Geldanlagen zurück und schichtet um in andere Geldanlagen, wobei ein Freier Radikaler sich natürlich sofort fragt, welche Alternativen es gibt, die einen Zusammenbruch des Systems noch verhindern könnten. Eine Hinterfragung des gesamten Systems findet statt.
Der Vorteil der Freien Radikalen liegt darin, dass sie sehr gut zukünftige Geschehnisse vorhersagen und sich entsprechend darauf vorbereiten und handeln können. Doch leicht haben es Freie Radikale auch nicht. Es erfordert viel Kraft und Energie, sich dem Mainstream entgegen zu stellen und zu seiner Meinung (die zum Großteil durch intensive analytische Denkvorgänge zustande gekommen ist) zu stehen. Um es kurz zu machen: Freie Radikale (und auch Radikale) brauchen ein dickes Fell.
Ein besonderes Merkmal der Freien Radikalen ist (im Gegensatz zu den Radikalen), dass sie vorhergesagte Ereignisse nicht triumphierend bejubeln, sondern sie benutzen, um ihre eigene Analyse noch einmal auf eventuell nicht bedachte Fehler oder Unzulänglichkeiten zu überprüfen.
Bitte überprüfen Sie anhand dieser Analyse Ihre eigene Denkweise. Für persönliches Glück ist freies Denken unabdingbar. Freies Denken erfordert Mut und Toleranz.
Besonders bemerkenswert finde ich es, wenn Menschen sich im Laufe der Zeit zu Freien Radikalen entwickeln. Noch vor wenigen Wochen hat mir ein ehemaliger Realitäts-Atheist voller Stolz von seinen umfangreichen Maßnahmen und Umschichtungen in finanziellen Dingen erzählt, die er selbst aus freien Stücken und auf Grund von Nachforschungen eingeleitet und ausgeführt hat. Er schloss seinen Bericht mit den Worten: Endlich frei!
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Endlich frei! (Helmut Reinhardt)
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Kommentare
Also mein Mann ist Realitaets-Atheist
Schwager und Schwaegerin: Zukunftsagnostiker
Ich bin auf dem Weg vom zweifelnden Dualisten zum Radikalen, wobei ich den groessten Teil des zweifelnden Dualisten (vor allem Bequemlichkeit und Angst) bereits hinter mir gelassen habe....
Wie man sich denken kann, sind Diskussionen ueber die o.g. Probleme und ihre Ursachen daher aeusserst anstrengend wenn nicht sinnlos.
Was soll's, so ist das Leben. In der Politik und im Waehlerverhalten ist es aehnlich, das eine resultiert aus dem anderen.
Danke fuer die interessante Einschaetzung, hat Spass gemacht!
danke für diesen Artikel. Er spiegelt (leider) auch meine Einschätzung der Situation wieder. Das System hat die Leute einfach zu stark im Griff und ich denke dieser wird sich in den nächsten Jahren sogar noch deutlich verstärken.
Leider werden viele Leute durch Ihre "Art" in den nächsten Wochen und Monaten doch stark in die Realität gebeamt werden. Schauen wir mal wie die Gesellschaft dies verkraftet.
Hier noch meine persönliche Einschätzung aus dutzenden Gesprächen in den letzten Wochen und Monaten:
Realitäts-Atheisten 60 % (m.M. nach eher steigend)
Zukunftsagnostiker 30 % (die wird´s halt am schlimmsten treffen)
zweifelnde Dualisten 9 %
Freie Radikale 0,9 %
Radikale 0,1 %
Das schlimme ist einfach das viele Leute, die ich durchaus für sehr intellegent halte bei diesen Themen komplett sich in Ihre Scheinwelt zurückziehen. Obwohl sie sonst zu allem Ihre Meinung abgeben. Hier wird einfach nur zurückgelächelt und auf Durchzug geschalten.
Aber wie heisst es so schön:
Zuerst ignorieren sie dich
dann belächeln sie dich
dann bekämpen sie dich
und zum schluss gewinnst du (auch wenn ich wirklich nicht als gewinner enden will, denn die zukunft betrifft uns alle. Das einzige was passieren wird. Vielen wird es sehr schlecht gehen und einigen wenigen etwas besser. Gewinnen wird keiner. (Ausser vielleicht unsere "Elite"
Es grüßt
der freie Radikale Zemus
danke für diesen Artikel. Er spiegelt (leider) auch meine Einschätzung der Situation wieder. Das System hat die Leute einfach zu stark im Griff und ich denke dieser wird sich in den nächsten Jahren sogar noch deutlich verstärken.
Leider werden viele Leute durch Ihre "Art" in den nächsten Wochen und Monaten doch stark in die Realität gebeamt werden. Schauen wir mal wie die Gesellschaft dies verkraftet.
Hier noch meine persönliche Einschätzung aus dutzenden Gesprächen in den letzten Wochen und Monaten:
Realitäts-Atheisten 60 % (m.M. nach eher steigend)
Zukunftsagnostiker 30 % (die wird´s halt am schlimmsten treffen)
zweifelnde Dualisten 9 %
Freie Radikale 0,9 %
Radikale 0,1 %
Das schlimme ist einfach das viele Leute, die ich durchaus für sehr intellegent halte bei diesen Themen komplett sich in Ihre Scheinwelt zurückziehen. Obwohl sie sonst zu allem Ihre Meinung abgeben. Hier wird einfach nur zurückgelächelt und auf Durchzug geschalten.
Aber wie heisst es so schön:
Zuerst ignorieren sie dich
dann belächeln sie dich
dann bekämpen sie dich
und zum schluss gewinnst du (auch wenn ich wirklich nicht als gewinner enden will, denn die zukunft betrifft uns alle. Das einzige was passieren wird. Vielen wird es sehr schlecht gehen und einigen wenigen etwas besser. Gewinnen wird keiner. (Ausser vielleicht unsere "Elite"
Es grüßt
der freie Radikale Zemus
Aber da müssen wir durch :-)
Aber da müssen wir durch :-)
Aber da müssen wir durch :-)
Also meine Frau und die Familie ist stolzer, zweifelnder Dualist. Ich würde mich schon als freier Radikaler, der auch mal zum Radikalen vor Wut und Frust wird, bezeichnen.
Grundsätzlich würde ich der prozentuale Verteilung zustimmen. Der große Vorteil ist aber, dass Radikale sehr schnell andere "anstecken" können und diese dann nie wieder Realitäts-Atheisten werden.
Manchmal "spiele" ich so, als ob ich auch Realitätsatheist bin... das wird mir aber nach einer Weile zu "langweilig". Wenn ich danach auch Cashkurs gehe, bin ich wieder auf Kurs.
Danke!
Dieser Beitrag nimmt bei mir einen Sonderplatz ein.
Vielen Dank,
ausgezeichnete Analyse und Charakterisierung!
Vom Anteil der von Ihnen genannten Gruppen in der Bevölkerung würde ich mich jedoch an die von Zemus getroffene Verteilung anschließen. Ebenso halte ich Anteil der Realitäts-Atheisten für steigend.
Meiner Erfahrung nach hat sich die Bereitschaft der Menschen, sich mit dem Geld- und Wirtschaftssystem auseinander zu setzen kaum geändert. Die meisten sind, wenn das Niveau von Diskussionen über dem BILD-Zeitungsniveau liegt, völlig überfordert. Die Binsenweisheiten zum Thema sind im Moment überall zu hören. Sobald andere Themen auf der Tagesordnung stehen, ich sage mal nur Schweinegrippe, Dienstwagenaffaire und Prominentengeburtstage, sind die meisten Leute wohl eher froh, sich nicht mit komplexen Hintergründen der Krise auseinandersetzen zu müssen.
Auch die Lehrplaninhalte und deren Vermittlung an den Schulen sorgen doch eher dafür, das VWL und BWL als hyperlangweilig empfunden werden. Mit einem Grundwissen in diesen Disziplinen ist man normalerweise schon in der Gruppe Zweifelnder Dualisten zuhause. Das Politik und die Massenmedien dies nicht fördern, halte ich für gewollt.
Es ist halt wie bei vielem, je weniger die Leute wissen, desto besser sind sie zu manipulieren und zu steuern. Ob das Religionen oder andere Gruppierungen sind ist völlig gleichgültig.
Deshalb gehört ihr Artikel nicht nur auf eine Homepage, in der sich nur Zweifelnde Dualisten, Radikale und Freie Radikale tummeln.
Die Lektüre ist Hausaufgabe für alle!
HL
ich glaube auch, dass die Anzahl Realitäts-Atheisten steigt. Das kann den psychologischen Hintergrund haben, sich aus Angst vor Verlust oder Dingen die man nicht versteht, vor offensichtlichen Dingen zu verschließen. Dann nimmt man lieber die Meinung an die "alle" haben und braucht sich über Dinge die weh tun keine Gedanken machen.
Zum Handwerker: Hausbesitzer ist er, nur nicht Hauseigentümer (VWL: Besitzer ist jmd, der im gegenwärtigen physischem Besitz einer Sache ist. Eigentümer ist, wer im geistigen Besitz einer Sache ist und über die Nutzung "frei" (wir wissen alle, was damit gemeint ist;-) entscheiden darf.) Ich hoffe, die Definition trifft es genau.
Was mich an diesem Artikel besonders freut: vor kurzem war ich noch der Gruppe der Radikalen zugehörig und bin jetzt (auch teils aus rethorischen Gründen) freier Radikaler. Dieser Artikel bestätigt mich in dieser Entscheidung. Ich weiß endlich genau, warum ich mit meiner Meinung Ungläubigkeit und Ablehnung ernte. Bisher nahm ich an, dass gewisse offensichtliche Fakten für jedermann logisch interpretierbar sind und jedermann ganz klare Schlüsse daraus ziehen kann. Die Gruppierung der unterschiedlichen Denkweisen hilft mir, zu erkennen, dass zum einen Vorsicht geboten ist, mit wem man sich über gewisse Themen unterhält und hilft mir auch dabei, diese Menschen voneinander zu unterscheiden.
Vielen Dank!
für Ihre Analyse 10 von 10 Punkten.
Da bleibt doch die Frage nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, der letztlich alle verbindet.
Meine Idee - vielleicht ist es ja das Grundbedürfnis, nicht entrechtet und unterdrückt zu werden.
Dies sieht der Lissabon-Vertrag für uns Europäer vor. Unser Parlament hat sich am 08.09.09 bereits weitgehend selbst entmachtet und weitreichende Handlungsbefugnis an Brüssel abgetreten.
Film zum Lissabon-Vertrag mit Prof. Schachtschneider:
http://www.nuoviso.tv/krieg-und-frieden/wehret-den-anfaengen.html
Das Grundbedürfnis, nicht entrechtet und unterdrückt zu werden.
Herr Reinhardt, könnte das Ihrer Meinung nach ein kleinster
gemeinsamer Nenner für alle von Ihnen so zutreffend charakterisierten
Personengruppen sein?
Herzlichste Grüße, PlanB
Sehr geehrte(r) Frau/Herr Plan B!
Meiner Meinung nach ist der kleinste gemeinsame Nenner, der alle Personen verbindet der liebe Gott.
Meine Analyse war zum großen Teil auf Geld- und Wirtschaft beschränkt. In uns Menschen stecken jedoch - bezogen auf verschiedene Themen - alle von mir geschilderten Denkstrukturen.
Herzliche Grüße
Helmut Reinhardt
P.S.: Ich vergaß zu erwähnen, dass Borussia Mönchengladbach der beste Fussballclub der Welt ist. Außerdem sieht Angelina Jolie im Vergleich zu meiner Frau extrem hässlich aus.
Sehr geehrter Herr Reinhardt,
es gibt den Unterschied zwischen Ansichtssachen und Tatsachen.
Ich für meinen Teil habe mich daran gehalten.
Herzlichen Gruß, PlanB
Sehr geehrter Herr Reinhardt,
es gibt den Unterschied zwischen Ansichtssachen und Tatsachen.
Ich für meinen Teil habe mich daran gehalten.
Herzlichen Gruß, PlanB
Hallo nochmal,
für Realitäts-Atheisten sind manche Tatsachen Ansichtssache und Ansichtssachen werden zu Tatsachen.
Auch wenn die Tatsache besteht, dass wir Bürger durch den Lissabon-Vertrag entrechtet und unterdrückt werden, kann das Bewußtsein und Denken von Realitäts-Atheisten durch die Medien und Politik so manipuliert werden, dass für sie diese Tatsache nicht existent ist.
Sie sehen die Tatsache dann schlichtweg nicht. Ihr Denken ist für diese Tatsache blind und die Tatsache wird zu einer Ansichtssache ... was heisst, das Sie für diese Menschen (mit Ihren „komischen“ Ansichten) zu einem "Verschwörungstheoretiker" werden. ;-)
Der Wunsch nach Freiheit und das Grundbedürfnis, nicht entrechtet und unterdrückt zu werden zu werden, entsteht (im Gegensatz zu uns beiden) bei den Realitäts-Atheisten erst gar nicht, weil in ihrer Wahrnehmung und ihrem Denken eine Entrechtung und Unterdrückung durch die Obrigkeit gar nicht statt finden.
Beste Grüße
Helmut Reinhardt
danke für Ihre Antwort.
Ich halte mich zwar für recht aufgeweckt, jedoch in diesem Fall
haben mich Ihre erläuternden Worte vor einem
Mißverständnis bewahrt.
Dies freut mich umso mehr, als ich Ihre Beiträge und Ihre Sichtweisen
sehr schätze.
Herzliche Grüße, PlanB
Der Radikale der zum freien Radikalen wird, zum Teil Dank Ihnen Herr Reinhardt.
Weiter so,
LG NEO
Toller Artikel Danke dafür J
Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkommodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will.
Johann Wolfgang von Goethe
vielen Dank für den exzellenten Artikel!
Hier nur etwas zu den Kommentatoren:
Tretet mal auf die Bremse!
Plötzlich ist jeder ein „Freier Radikaler“, oder will einer sein.
Sogar ein Radikaler oder „Freier Radikaler“ braucht ein korrigierendes Pendant, wie in der Wirtschaft und sei’s auch nur damit nicht alles aus dem Ruder läuft.
Es heißt nicht umsonst: Bewahrt das Bewährte!
In meiner Familie und Freundeskreis sind leider die religiös-charismatischen Zukunftagnostiker zuhause. Ich sehe das als negative "Steigerungsform" dieses Typs. Das kann durchaus schon mal schizophrene Züge annehmen. Es gibt sozusagen zwei "Welten". Zu einem die tiefreligiöse, bibeltreue im Gemeinde- und Vereinsleben und dann die normale, weltliche im Rest. Es herrscht eine gewisse Bigotterie!
Der Hinweis, dass man selbst jeden Tag an diesem kranken System aktiv teilnimmt (u.a. durch unkritisches Schuldenmachen) wird abgetan. Gerade diese Leute kämpfen mit einer frommen Inbrunst, Aufopferung und Hingabe gegen alle möglichen Symptome an, ohne die Ursachen zu kennen oder gar verstehen zu wollen.
Anscheinend bin ich wohl der frei Radikale in unserer Familie - versuchte ich doch am Anfang noch Andere in Diskussionen von der Richtigkeit meiner Erkenntnisse zu überzeugen. Angesichts der riesigen Welle von Ignoranz, Ahnungslosigkeit und Besserwisserei die mir aber entgegen schwappt, lasse ich mich nur noch darauf ein, wenn ich expliziert dazu gefragt werde. Ab und zu kann ich mich aber doch nicht enthalten und kommentiere trotzdem ;-)
"Wer kein Gefühl für das in der Finanzwirtschaft liegende Unrecht hat, und wer sich ein Anrecht auf fremden Arbeitsertrag aufreden liess, wer also nicht einmal die Grundlagen einer alltäglichen Gerechtigkeit verstanden hat, der sollte von höheren, christlichen Forderungen schweigen..."
Helmut Reinhart 10 Points
Was heisst "braucht ein korrigierendes Pendant", der freie Radikale ist doch ständig darum bemüht sich selbst zu korrigieren.
Definiere "Bewährtes". Kurzfristig oder langfristig ?
Der häufigste Fehler ist es, etwas das kurzfristig funktioniert oder Symptome bekämpft als Lösung zu betrachten.
Ich betrachte mich als depressiven freien Radikalen. 99,9% meiner Mitmenschen sind Schafe. Alles wird von ihnen ohne Prüfung und Nachdenken sofort zurechtgestempelt. Ihre Meinung basiert auf einer hauchdünnen Informationsschicht, Vorurteilen und Wunschdenken. Denkverbote herrschen in Ihren Köpfen vor. Jeder Hinweis darauf prallt an ihnen ab. Wer nicht zu Masse gehört bekommt zu hören "Du bist doch krank, geh mal lieber zum Arzt und lass Dich untersuchen." Gruppenzwang! Alle wollen dazugehören und kapieren nicht wozu eigentlich... zu den Kleingeistern.
Erst die Knappheit nötigt die Leute zur Bewegung. Nimmt man denen das Material so sind sie völlig entgeistert und die Massenmedien und Politiker haben leichtes Spiel mit jedem Mist aufzuwarten.
Ich spreche mal für mich: Materiallosigkeit bedeutet Freiheit und das will sich heute kaum einer leisten, weil sein Ego da nicht mitspielt.
The Truth will set you free, but first, it pisses you off!
Danke für diese Klarstellung und brilliante Analyse.
Es vereinfacht den Umgang mit einander, beschreibt die große Vielfalt der Menschlichen Gesinnungen und wie sehr wir einander brauchen.
Nicht einer dieser vielen Gesinnungen ist schlecht, sondern schlecht ist es, eine bestimmte Gesinnung als etwas besonderes heraus zu Lösen und am Ende gar zu einer bestimmenden Religion zu machen.
Respekt und Danke!
Das trifft sehr genau das derzeitige Bild der Bevölkerung. Auch nach meinen Erfahrungen. Interessant hierbei wäre noch weitere Klassifizierung nach Ländern...
Da ich selber Atheist bin und mich eher als freien Radikalen aber nicht Libertarian bezeichnen würde, finde ich dieses Wortungetüm Realitäts-Atheist leicht diffamierend.
System-Gläubiger fände ich wesentlich treffender.
Hallo Nyarlat,
ich bat darum, die Analyse wertfrei zu betrachten. Das Wort Atheist hat für mich nichts diffamierendes! Atheisten sind Menschen, die nicht an einen Gott glauben. Realitäts-Atheisten glauben nicht an nachprüfbare Tatsachen.
Ich stimme Ihnen zu, das das Wort System-Gläubiger für diese Gruppe ebenfalls eine zutreffende Bezeichnung wäre, aber ich find´ "Realitäts-Atheisten" trotzdem besser. Über Geschmack lässt sich bekanntlich am besten streiten. ;-)
Herzliche Grüße
Helmut Reinhardt
Vielen, vielen Dank!
ein name fällt mir nicht ein. aber dieser teil der leute flüchtet sehr gerne in eine pessimistische anti haltung die oftmals nicht nur auf fakten basiert sondern die schlimme welt und ihr schlimmes system an sich als begründung empfindet, sich aus ihr zu lösen. es ist immer ein abwägen und durch endzeit-propheten wird es den ohne hin schon verunsicherten aber auch nach der ultimativen wahrheit suchenden leute nicht gerade leichter gemacht in solch einer unübersichtlichen welt.
trotzdem ein sehr schöner artikel!